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Motivation und Expertise

Motivation

Ich bin von Anfang an ein Fan des digitalen Audiostreamings gewesen. Seit dem Erscheinen des ersten Streaming-Dienstes “Musicload” der Deutschen Telekom im Jahr 2003 konsumiere ich Musik hauptsächlich über Online-Services. Die Verwaltung von Musikdateien auf Festplatten war mir zu aufwendig. Allerdings hatte ich damals auch noch nicht den Anspruch an Klang wie heute.

Erfahrung mit Streaming-Protokollen

Da der Dienst Musicload nur über einen Windows Desktop-Client verfügabr war, ich aber ein UPnP System bei mir hatte, entwickelte ich eine App für Windows CE Handys, die die Musicload Online-Bibliothek durchsuchte und den Stream auf beliebige UPnP-Geräte leiten konnte – auf auf das Handy. Hiermit sammelte ich meine Erfahrung mit Streaming-Protokollen.

Suche nach Klangoptimierung

Mit steigendem Alter stieg natürlich mein Anspruch an Klangqualität. In meiner Suche nach Klangoptimierung stieß ich auf Forenthreads, in denen sich Nutzer mit Audiophilen Switches und dem Einfluss von LAN-Kabeln auf den Klang beschäftigten. Als IT-affiner Mensch führte ich hitzige Diskussionen, da ich nicht glaubte, dass es Klangunterschiede geben könnte.

Um mir ein eigenes Bild zu machen, bestellte ich einen hochgelobten LAN-Isolator für 15€. Mein Ziel war es, meine Überzeugung zu bestätigen und das Thema “Ethernet-Klang” als Mythos abzutun. Doch als ich den Isolator an meine LS50 Wireless anschloss, wurde ich überrascht – der Ethernet-Klang existiert tatsächlich, der Isolator verbesserte die Klangqualität.

Nach dieser Erfahrung fertigte ich gestrippte LAN-Kabel an, bei denen äußere Isolation und nicht benötigte Adernpaare entfernt wurden. Auch diese erzeugten einen detailreicheren Klang. Doch die Frage blieb: Wie kann das sein? Um Antworten zu finden, begann ich, Kabel und Isolatoren selbst zu bauen. Mit jedem neuen Isolator wurde der Klang nochmals detailreicher und räumlicher.

Papa wird geerdet

Als meine Tochter, die von Zeit zu Zeit Probe hören musste, damit Papa auf die Schulter geklopft bekam, eines Tages wieder hören musste, änderte sich jedoch die Perspektive. Sie fand den Klang unnatürlich, zu scharf und nervös – ein Ergebnis, das mich zum Nachdenken brachte.

Zweifel und Forschungsreise mit Oszilloskop

Mit zunehmendem Zweifel an meinen selbstgebauten Isolatoren kaufte ich ein 1-GHz Tektronix Oszilloskop mit Messsonden. Dies markierte den Beginn meiner Entdeckungsreise, auf der ich die physikalischen Aspekte des “Ethernet-Klangs” genauer erforschte. Zuerst mit aktiven single ended Messonden und dann mit einer Differntialsonde (Die eigentlich nicht für den Gleichtakt benötigt wird, sondern mit der man das Differentialsignal misst, jedoch dabei keinerlei Gleichtaktstörungen erfasst).

Expertise

Studium

Ich bin Dipl.-Ing. Fachrichtung Architektur und habe zuvor einige Semester Physik studiert. Der Wechsel von Physik zu Architektur erfolgte nicht aufgrund von Erfolgslosigkeit, sondern weil ich in meiner Sturm und Drang Zeit meiner kreativen Ader freien Lauf lassen wollte. Während meines Architekturstudiums habe ich mein Einkommen durch Softwareentwicklung aufgebessert und Programme zur Auswertung von Wirbelstrommessergebnissen entwickelt. Auch nach dem Studium habe ich nur kurz als aktiver Architekt gearbeitet und mich dann meiner eigentlichen Leidenschaft gewidmet – Technologie.

Aktuell bekleide ich die Position eines Sales Directors bei einem internationalen Technologie-Konzern im Bereich der Gebäude- und Infrastrukturtechnik.

Berufserfahrung

Nach dem Studium war ich maßgeblich an der Entwicklung eines der ersten IP/Ethernet-basierten Automationssysteme in einem Startup beteiligt. Dieses System, inklusive Hardwareentwicklung mit 1-wire Sensorik und Aktorik, war bahnbrechend und ermöglichte im Jahr 2000 erstmals die Steuerung über Webseiten und Cisco IP Phones. In meiner Freizeit begann ich, Windows CE Apps zur Ansteuerung von UPNP Clients mit Musicload Streams zu entwickeln, was damals nur als Windows Client möglich war.

In verschiedenen Konzernen hatte ich Positionen als Bereichsleiter für IP-basierte Gebäudeautomation inne. Hierbei habe ich mich intensiv mit Ethernet Kommunikation, OSI-Modell und IP Stacks in der Embedded Entwicklung auseinandergesetzt. Zusätzlich war ich verantwortlich für Projektumsetzungen, einschließlich Schaltschrankbau (Stromlaufplanung) und elektrischer Verkabelung in großen Bauprojekten. Die Behauptung, dass ich keine Ahnung von Elektrotechnik habe, ist daher falsch, im Gegenteil – in meinem Verantwortungsbereich waren Hardware Entwicklung und Produktion mit CE Zertifizierungen und Norm basierte EMV / EMB Tests.

Ethernet in verschiedenen Domänen

In meiner beruflichen Laufbahn habe ich gelernt, dass Ethernet- und IP-Technologie in bisher nicht betroffenen Bereichen Herausforderungen für alle darstellen. Dies zeigt sich beispielsweise in der Gebäudeautomation, wo Regelungstechniker auf IP-Nerds treffen, oder im Bereich von Audio, wo klassische Audio-Spezialisten mit IT-Themen konfrontiert werden, die sie nicht beherrschen.

Obwohl ich mich zuerst dem Thema Ethernet-Sound eher von der Datenseite genähert habe, wurde mir schnell klar, dass hier der Hase nicht alleine begraben sein kann. Daher begann ich, mich auch um die analoge Signalübertragung der digitalen Daten zu kümmern. Ich kaufte Oszilloskope und begann mit ersten Untersuchungen.

Erfahrung in den Foren

Natürlich ist für die Lösung eines solch anspruchsvollen Rätsels auch Fachwissen aus dem Bereich Audio erforderlich. Daher bat ich zunächst im AH Forum um Mithilfe der dortigen Spezialisten. Nachdem meine Thesen als zu progressiv empfunden wurden, erhielt ich nach Kontaktaufnahme mit dem OEM Unterforum TMR das Angebot, meine Untersuchungen dort fortzusetzen. Dabei wurde betont, dass ich mich in einem Forum von Ingenieuren befinde, mit entsprechender Unterstützung, um mein Wissen im Bereich der Ethernet-Übertragung mit Fachkenntnissen aus dem Bereich Audio und 230V Netz komplementär zu ergänzen.

Ich war nie bestrebt, im Bereich Netzentstörung oder im Bereich Audio eine Führungsrolle einzunehmen oder andere aus ihrer Rolle zu verdrängen. Vielmehr ging ich von einem Teamplay aus, bei dem sich komplementäres Wissen ergänzt und gemeinsam Rätsel gelöst werden, unter klaren Kompetenzbereichen. Leider stellte sich heraus, dass dies offensichtlich ein Missverständnis war, wie man mir bei meinem Abschied eindeutig mitteilte. Es wurde mir klar gemacht, das es nie um Teamplay gegangen sei, sondern man mir nur einen Bereich zur Veröffentlichung meiner Ergebnisse bereitgestellt habe.

Ethernet-Sound Blog

Aus diesem Grund habe ich diesen Blog gegründet, um mich mit Experten auszutauschen. Ich würde mich freuen, wenn sich noch weitere Kollegen aus dem Bereich Audioentwicklung oder auch Tuning hier beteiligen würden.

Beste Grüsse,

Eric

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