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UpTone Audio – EtherREGEN mit Mutec REF10

Nachdem die ersten Messungen des EtherRegen mit externer NeutronStar 3 Clock starke Störungen im Bereich der Gleichtaktstörungen aufgezeigt hat, aber keine Verbesserung des Jitter Wertes, hat OEM Forums Mitglied MisterG / Matthias mir seine Mutec REF10 ausgeliehen, um zu überprüfen, ob es hier zu Verbesserungen des Jitter Wertes kommt und ob hier wieder die in den ersten Messungen festgestellten Störungen auftreten.

Nach der Theorie von Uptone John Swenson macht sich eine bessere Clock am EtherRegen durch ein geringeres Phasen-Rauschen im Ethernet Signal bemerkbar, das sich wiederum bei Empfänger und in der dahinterliegenden Kette in einem besseren Klang bemerkbar macht.
Hierbei soll besonders der Wert des Phasen-Rauschen im Bereich der 10Hz Abweichung um die eigentliche Frequenz relevant sein.

Allerdings gibt es aktuell kein Messverfahren, das Phasen Rauschen in einem PAM3 kodierten Ethernet Signal messen kann. Die gängige Messmethode für zeitliche Abweichungen im Ethernetsignal ist die Jitter-Messung mit Histogramm in einem Eye-Pattern.
Hierbei werden Abweichungen in der zeitlichen Präzision des Signals erfasst, jedoch nicht so hochauflösend, das eine Aussage für den 10Hz Bereich getroffen werden kann.
Grundsätzlich lässt sich aber hierdurch die zeitliche Signalqualität begutachten.
Hierdurch ermittelte Abweichungen sollten sich auch als eine Tendenz für den 10Hz Bereich interpretieren lassen.

Mutec REF10

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Die Mutec REF10 genießt in audiophilen Kreisen einen sehr gute Ruf. Sie liefert ein Rechtecksignal mit einem Phasen Rauschen von ≤ -145 dBc/Hz bei 10Hz.
Matthias hat mit sein Furutech DPS 4.1 Netzkabel, das mit zwei massiven Würth Ferriten bestückt ist, mitgegeben
Zusätzlich hat er mit folgende BNC Kabel zum Anschluss der Mutec an den EtherRegen ausgeliehen:

  • Sommer BNC Kabel
  • Mutec mehrfach geschirmtes BNC Kabel
  • Reinsilber BNC Kabel

Jitter Messungen

Die Messungen wurden wie immer am Eingang des Netgear Hubs gemacht, an dem sichergestellt werden kann, dass auch TX (vom EtherRegen) gemessen wird. Angeschlossane beim Etherregen an Seite B.
Der EtherRegen konnte aufgrund der Dauer der Tests nicht im Batteriebetrieb gemessen werden.
Er wurde von einem ifi iPower Elite 12V Netzteil bedient. EtherRegen, sowie Netgear Empfänger wurden geerdet.

Folgende Messungen wurden gemach:
1 x der EtherRegen alleine und dann 3 x EtherRegen mit Mutec REF10 mit den unterschiedlichem Kabel gemessen.

Jede Messung lief 30min, in denen 135Mio Akquisitionen gemacht wurden.
Daraus wurde Peak-Peak, die Standardabweichung und dann noch die Prozentzahl der “Treffer” innerhalb der ersten Standardabweichung ausgewertet.
Jede Messung wurde dreimal wiederholt und dann die Ergebnisse gemittelt.
Die Geräte durften sich zuvor 2 Stunden warmlaufen.
Alle Werte sind zum Schluss zusammengefasst.

EtherRegen alleine

Messung1

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Messung 2

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Messung 3

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EtherRegen mit Mutec REF10 und Mutec BNC Kabel

Messung 1

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Messung 2

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Messung 3

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EtherRegen mit Mutec REF10 und Sommer BNC Kabel

Messung 1

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Messung 2

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Messung 3

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EtherRegen mit Mutec REF10 und Silber BNC Kabel

Messung 1

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Messung 2

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Messung 3

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Zusammenstellung Ergebnisse Jitter Messungen

Die Mutec REF 10 schafft es einen leichten Vorsprung bzgl. des Jitterwertes zu erzielen. In der Standardabweichung ist dies jedoch unterhalb einer Pico-Sekunde. In der Peak-Peak Messung knapp 7 Pico Sekunden.
Interessant ist, dass bei der Standard Abweichung das günstige Sommer Kabel am besten abschneidet.

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Gleichtaktstörungen

Die Messungen der Gleichtaktstörungen wurde wie zuvor an dem Testkabel, das im Thread Beginn erklärt wurde, gemessen.
Angeschlossen an Seite B.
Auch hier wurde der EtherRegen bei allen Messungen mit dem ifi iPower betrieben. EtherRegen und auch Netgear Empfänger wurden geerdet.

EtherRegen alleine

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Peak-Peak 90mV und 8mV Effektivwert

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Unauffällige FFT 0-250MHz

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Auch im Audio-Bereich FFT 0 – 25kHz ohne grosse Auffälligkeiten

EtherRegen mit Mutec REF10

Da sich die Gleichtaktmessungen zwischen den Kabeln nicht wirklich unterscheiden, wird hier nur die Messung mit dem Sommer BNC Kabel aufgeführt.

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Erhöhter Peak-Peak mit 146mV und 11mV Effektivwert

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Und hier zeigt sich in der FFT 0-250MHz schon wieder die Auffälligkeiten, die bis jetzt alle Switche mit alternativen Clocks an den Tag legen.
Sehr starke Peaks über das gesamte Spektrum.
Die Verteilung der Peaks mit 10MHz abstand scheinen die Oberschwingungen zu sein, die bei einem Rechtecksignal ja sehr stark ausgeprägt sind.

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Interessant zu sehen, dass es auch im Audio Frequenzbereich bei der FFT 0-25KHz zu stärkeren Störungen mit Schwerpunkt im Bereich bei 3,65KHz kommt.

Zusammenstellung Ergebnisse Gleichtaktstörungen

Auch hier zeigten sich wieder die starken Störungen, die alle bisher fast alle gemessenen Switche mit alternativer Clock zeigen.
Hier jedoch sehr stark ausgeprägt und ein einer Anzahl der Peaks, die sich m.E. auf das Rechtecksignal der Clock zurückzuführen lässt.
Interessant ist, dass auch im Audio Frequenzbereich eine Erhöhung der Störungen gemessen werden kann.

Störungen in der Masse des Empfängers
Um die Auswirkungen der Störungen in einem Empfänger zu messen, wurde eine Messung am Stack Audio Link II Streamer gemacht.
Hierbei wurde die Belastung der Gehäusemasse gemessen.
Hierbei wird zuerst eine Refernzmessung ohne Ethernet Link gemacht und dann die Messung mit Link und daraus die Differenz gebildet, die in der oberen Kurve dargestellt ist.

EtherRegen alleine

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FFT 0-250MHz mit den Stärksten Störungen im Bereich von 25MHz

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FFT 0-25KHz mit zwei geringen Peaks.

EtherRegen mit Mutec REF10

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FFT 0-250MHz mit starken Peaks über das gesamte Frequenzspektrum.

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FFT 0-25kHz mit starken Störungen im unteren Bereich zwischen 0-7kHz

Schlussbemerkung

Die Messungen haben gezeigt, dass es durchaus möglich ist, mit einer externen Clock am EtherRegen einen besseren Jitter-Wert im Ethernet Signal zu realisieren.
Allerdings sind die Unterschiede sehr gering.
In der Standardabweichung betragen diese gerade mal weniger als 1pS.
Dies könnte man jetzt auf die Ungenauigkeit der Messinstrumente zurückführen.
Allerding hat John Swenson von Uptone, der aktuell einen Messaufbau aufegbaut hat, mit dem er die Auswirkungen der Clocks weiter in der Kette im I2S Signal untersucht, anscheinend auch keine eindeutigen Ergebnisse mit weitaus teureren Messinstrumenten gefunden.
Ob diese geringen Unterschiede wirklich die Ursache für die gehörten Klangunterschiede sind, bleibt zu bezweifeln.

Viel gravierender sind die Unterschiede wieder mal in den Gleichtaktstörungen.
Die Stärke der Störungen mit angeschlossener Clock mit ihren vielen Peaks über das gesamte Frequenzspektrum ist schon sehr augenfällig.
Hinzu kommen Störungen im unteren Audio-Frequenzbereich, die direkt hier wirken können.

Nach der Publikation der Messergebnisse mit EtherRegen und NeutronStar 3 Clock wurde ja angemerkt, das man aus einer einzigen Messung keine generellen Ableitungen treffen kann.
Diese Messung mit der allseits akzeptierten Mutec REF10 zeigt jedoch genau das gleiche Muster wieder, sodass man nicht mehr davon ausgehen kann, dass es sich hierbei um Einzelfälle handelt.
Das Gleichtaktstörungen Klangwirksamkeit haben, ist inzwischen Common Sense.
Dass die gemessenen Störungen bei alternativen Clocks keine Klangwirksamkeit haben, ist schwer zu glauben.

Solange es noch keinen eindeutigen Nachweis gibt, wie denn Jitter und Phasenrauschen weiter in der Kette wirken, liegt es weiterhin nahe, dass die Störungen für die Klangänderungen verantwortlich sind.

Beste Grüsse,

Eric

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Mister G

    Hallo Zusammen,

    Eric hat seinerzeit intensiv clockupgrades und Modifikationen an LAN Geräten untersucht. Auffällig waren jeweils u.a. verstärkte Störungen im Gleichtakt. So war verständlich, dass die Frage gestellt wurde, in wie weit diese vermeintlichen “Klangverbesserungen” auf diese CM-Störungen zurück zu führen sind.

    Der Ether Regen konnte bei mir damals einen deutlich positivenSprung durch die Taktung mit der REF 10 hinlegen, mehr als ein Netzteilupgrade. So ergab sich die Leihe meiner REF10 an Eric, um dieses Phänomen besser zu ergründen.

    Durch das Implementieren eines Drosselkabels in der Signalleitung vor dem Steamer wurde dieser Vorteil bereits kleiner.
    Mittlerweile läuft meine komplette digitale Kette Akkubetrieben, so dass ein Netzrückfluss von CM Störungen auch über PE ausgeschlossen werden kann. genauere Aufbau meines Setups siehe hier :

    https://ethernet-sound.com/forums/topic/akku-stromversorgung/page/14/#post-3261

    Gespannte Ruhe Langsam einsetzender Trommelwirbel and the winner is?… 🙂

    Als REF 10 Fanboy muss ich leider konstatieren, dass der ehemalig deutliche Vorteil mit oder ohne REF10 am Eher Regen nochmals geschrumpft ist. So haben die CM Störungen m.E. einen nicht unerheblichen Einfuss.

    Allerdings kann ich dennoch positive Unterschiede mit der Masterclock wahrnehmen: gering bessere Separation der Töne und Räumlichkeit. Irgendwas bewirkt die Clock dann doch noch…

    Des weiteren habe ich noch einmal den REF10 Einfluss auf meine MC3+ USB reclocker unter der neuen Stromversorgung getestet.Jetzt am nackeligen digitalenSignal. Diese gewinnen durch die REF10 getaktet deutlicher als der Eher Regen.

    viele Grüße

    Matthias

    1. Eric

      Moin Matthias,

      Vielen Dank für die aufschlussreichen Schilderungen!

      Ich bin wirklich gespannt, wie die Power Station sich misst. Eventuell kommen hierüber ja noch Störungen in die Kette, die sich klangtechnisch bemerkbar machen.

      Auch wenn die CMs nicht mehr fließen können durch die Isolation der Stromversorgung, sind sie ja nicht weg, sondern können noch per Abstrahlung wirken.

      Beste Grüße,

      Eric

  2. Horse Tea

    Hallo Eric,
    die von Dir gezogene Schlussfolgerung “Ob diese geringen Unterschiede wirklich die Ursache für die gehörten Klangunterschiede sind, bleibt zu bezweifeln.”, ist auch meine.

    Deine via PN gemachten Vorschläge mit dem OLD6000 werde ich angehen. Bitte habe aber Geduld, dafür muss es für mich im Sommer richtig schlechtes Wetter geben.
    Viele Grüße
    Horst-Dieter

    1. Hallo Horst-Dieter,
      schön von Dir hier zu hören!
      Ich bin nach wie vor der Meinung, das man die Klangunterschiede, unabhängig ihrer Herkunft, nicht einfach ignorieren kann, nur weil sie nicht ins Bild passen. Die Ursache hiervon ist noch immer zu klären, sodass auch an dieser Stelle das Thema Ethernet Sound nicht leichtfertig als abgehakt deklariert werden kann.
      Leider habe ich von Uptone keine weiteren Infos bzgl. deren Versuchen des messtechnischen Nachweis – eventuell auch durch deren Workload bzgl. EtherRegen V2 Entwicklung. Mir selbst fehlt leider die Messausrüstung, die locker im X x 10T€ Bereich liegt, um im Bereich Phasenrauschen zu forschen.

      Ich bin gespannt, was ein OLD6000 zwischen EtherRegen und Streamer bringt. Allerdings sind eventuelle Ergebnisse davon auch nicht eindeutig zu interpretieren. Sollten sich dann keine Klangänderung durch externe Clock ergeben, könnte dies als eine Klangbeinflussung über Störungen im Gleichtakt interpretiert werden. Oder darauf, das die Verbesserung des Phasenrauschens nicht mehr über den OLD6000, der einen schlechten Jitter Wert hat, wirksam wirkt.

      Beste Grüsse,
      Eric

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