Startseite Foren Forum Drosselkabel Antwort auf: Drosselkabel

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Eric
Administrator

    Hallo an die Drosselgemeinde 😊,


    @trhh

    Was uns natürlich brennend interessiert: Wie klingst denn nun?

    Bezüglich der Verwendung von geschirmten Kabeln siehe unten.

     

    Einsatz des Drosselkabels bei der TAE Leitung

    Ich habe hierzu mal meine TAE Leitung gemessen. Bei mir wird ein VDSL2 gefahren.
    Hier eine Messung mit der zwei Daten-Adern des Twisted Pais gemessen mit zwei Single Ended Sonden (grün und weiß)

    Schön zusehen, das auf beiden Adern das gleiche anliegt- jedoch gespiegelt.
    Also handelt es sich hier um ein Differentialsignal, das ruhig mit dem Drosselkabel behandelt werden kann. Ob sich das auf alle DSL Versionen übertragen lässt, kann ich nicht sagen, da ich kein DSL Spezialist bin.

    Geschirmte Kabel für das Drosselkabel

    Ich habe mir nochmal ein paar Gedanken zur Kabelwahl gemacht.

    Grundsätzlich sollte man, um Störungsstromrückflüsse über den Schirm zu vermeiden, den Schirm nicht auf beiden Enden verbinden.

    Um zu überprüfen, ob sich mein Verdacht, das ein geschirmtes Kabel, wenn es beidseitig aufgelegt ist, ein geringes Elektromagnetische Feld aufbaut, als wenn man nicht den Schirm verbindet, habe ich eine Messung gemacht, die uns Aufschluss gibt:

    Dazu wurde ein geschirmtes CAT7 Kabel verwendet. As Sender diente ein TP Link SG105E (mit Bob Smith und Batteriebetrieb). Zwischen CAT7 Kabel und dem Empfänger, dem Netgear Hub, wurde das Mess Fixture, das ich auch hier verwendet habe eingesetzt.

    So wurde einmal der Stromfluss an dem geschirmten Kabel mit der DIY Messsonde einmal mit Verbindung des Schirms zur Empfängermasse und dann ohne gemacht. Und dann das ganze beim Messfixture. Hierdurch kann man sehen, was eigentlich auf den Adernpaaren unter der Schirmung für Änderungen in den Störungsstromflüssen ergeben.

    Hier die Messung am Kabel mit Schirm

    Blaue Kurve: Schirm nicht verbunden am Empfänger
    Pinke Kurve: Schirm verbunden mit dem Empfänger.

    Wie man sieht ist bei dem Verbinden des Schirms die gemessenen Strome in den meisten Frequenzen ein gutes Stück reduziert. Meine Vermutung: Störungstromrückflüsse reduzieren das Elektromagnetische Feld, aber eigentlich fliessen mehr Störungen.

    Jetzt die Messung an dem Mess-Fixture ohne Strom, sodass wir sehen, welche Stromflüsse eigentlich auf den Adernpaaren herrschen:

    Blaue Kurve: Schirm nicht verbunden am Empfänger
    Pinke Kurve: Schirm verbunden mit dem Empfänger.

    Hier genau das Gegenteil: Die Störungsstromflüsse sind mit verbundenem Schirm bedeuten höher – eigentlich klar, weil die Störungen über den Schirm ja ein “Rückticket” bekommen.

    Also die Schlussfolgerung:
    Mit Schirm aufgelegt auf beiden Seiten erhöhen sich die Störungsstromflüsse, jedoch wird das Elektromagnetische Feld das vom Kabel abstrahlt und auf das Ferrite und auch die Drossel wirken, geringer.

    Somit sollte, wenn man denn ein Kabel mit Schirmung verwendet, auf jeden Fall der Schirm nicht auf beiden Seiten verbunden werden.  

    Das ganze erklärt auch, dass eine Verdrosselung von geschirmten Kabeln, die beidseitig aufgelegt sind, nicht die gleiche Wirkung zeigt wie bei ungeschirmten Kabeln.

    Ich würde aktuell davon abraten ein geschirmtes Kabel zu verwenden, wenn doch, sollte man darauf achten, das der Schirm nur einseitig verbunden ist.

    Beste Grüsse,

    Eric