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OLD6000 im Akku-Betrieb

In diesem Post geht es um den Vergleich der Primär- mit der Sekundärseite des OLD6000 im Akku Betrieb bzgl. Gleichtaktstörungen, aber auch um deren Klangbeeinflussung.

Eigentlich sollte hier ein Artikel über die LAN-Kabelmessungen mit den dazugehörigen Hörtests erscheinen. Allerdings habe ich inzwischen noch ein paar Erkenntnisse bzgl. des OLD6000 gesammelt, die m.E. berichtenswert sind und die ich ,bevor ich mich anderen Projekten zuwende, hier mitteilen möchte.

Achtung Spoiler
Der OLD6000 spielt im Akku Betrieb entgegen der bisherigen Empfehlung, mit der Primärseite zum Streamer messtechnisch, aber auch klangtechnisch in meinem Setup besser auf. Alle, die den OLD6000 mit Akku betreiben, lege ich nahe, dies zu probieren. Die beiden Seiten haben definitiv eine unterschiedliche Wirkung auf den Klang. Ob man nun den Klang, der durch mehr Störungen auf der Sekundärseite beeinflusst wird , bevorzugt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Ich bevorzuge die Primärseite.

Hintergrund

Im letzten Post habe ich ja gezeigt, das die Stromversorgung bei dem OLD6000 durchaus auch einen Einfluss auf die klangbeeinflussenden Gleichtaktstörungen im Ethernet Signal der Sekundärseite hat. Die Versorgung mit Akku hat hierbei am besten abgeschnitten. Diese hat also nicht nur den Vorteil, das Stromflüsse von Störungen über das Stromnetzwerk unterbunden werden, sondern auch eine Minimierung der Ethernet Gleichtaktstörungen auch auf der Sekundärseite zur Folge. Jedoch konnte ich schon bei den ersten Messungen der Ethernet Gleichtaktstörungen erkennen, das die Störungen im Ethernet Signal auf der Primärseite des OLD600 bedeutend geringer sind als auf der Sekundärseite.

Durch die Konstruktion des OLD6000 mit der zusätzlichen galvanischen Trennung der Stromversorgung der Sekundärseite erscheint bei einfacher Betrachtung die Sekundärseite geeigneter als Sender zu Streamer, da hierdurch Stromflüsse von Störungen über PE bzw. das Stromnetz minimiert werden – nicht eliminiert, da es in der Realität immer zu kapazitiven Kopplungen mit Stromflüssen auch über Trafos hinweg kommt. Jedoch ist dieser Vorteil der Sekundärseite bei einer Akku Versorgung irrelevant, sodass hierbei die Nachteile der galvanischen DC-DC Trennung überwiegen.

Bedingt durch diesen Sachverhalt habe ich Vergleichsmessungen der Sekundär- und Primärseite mit Akku und Power-Bank Versorgung gemacht, aber auch Hörtests durchgeführt.

Nachteile der galvanischen DC-DC Trennung des OLD6000

Um zu verstehen, warum die Sekundärseite bzgl. der gemessenen Gleichtaktstörungen im Ethernet Signal schlechter abschneidet als die Primärseite, muss man akzeptieren, das solche DC-DC Konverter, genauso wie auch Schaltnetzteile, konstruktionsbedingt Gleichtaktstörungen produzieren.

Bei einem Betrieb mit einem Netzteil hat diese DC-DC Trennung der Sekundärseite durchaus klangrelevante Vorteile. Zum einen werden hierdurch Gleichtaktstörungen in der DC Spannung der Primärseite und zum anderen Stromrückflüsse von Strörungen über das Stromnetz reduziert. Jedoch ist dies bei einem Betrieb mit Akku nicht mehr relevant, sodass m.E. nur noch die Nachteile der Gleichtaktstörungen bleiben.

Diese Gleichtaktstörungen werden bei den Spezifikation der DC-DC Konverter grundsätzlich nicht angegebene (genauso wie bei den Netzteilen), haben aber m.E. einen beachtlichen Anteil an der Klangbeeinflussung über Ethernet.

Zusätzliche Information zum Thema dieser Gleichtaktstörungen bei DC-DC Konverter und auch bei Schaltnetzteilen findet Ihr hier. Darunter auch eine Dissertation, die bestanden wurden;-)

Wirkung der Ethernet Gleichtaktstörungen

Die Gleichtaktstörungen im Ethernet Signal können im Empfänger entweder durch Stromfluss im Massesystem oder aber auch durch Abstrahlung wirken. Bei einer Akku Versorgung des OLD6000 ist grundsätzlich ein Stromfluss von Störungen über das Stromnetz nicht möglich. Jedoch können m.E. Stromflüsse auch im Akkubetrieb nicht ausgeschlossen werden. Der OLD6000 ist ein 100base TX Gerät, sodass zwei Adernpaare des 4 x 2 Twisted Pair LAN Kabel nicht genutzt werden. Ich jedenfalls kann aktuell nicht ausschließen, das Störungs-Ausgleichsströme bei einem Akku-Betrieb am Werk sind.

Zusätzlich wirken die Gleichtaktstörungen über Abstrahlung ins Endgerät und können hierdurch klangrelevant werden. Auch wenn es aktuell den Anschein hat, das die Stromflüsse der Störungen relevanter sind, kann m.E. zum aktuellen Zeitpunkt niemand mit absoluter Sicherheit behaupten, wie dies im Verhältnis zueinander steht.

Da es diverse Berichte gibt, das auch im Akku Betrieb Klangunterschiede von verschiedenen Konstellationen der Stromversorgung am OLD6000 gibt, erscheint auch trotz Akku Betrieb die Untersuchung der Gleichtaktstörungen hinsichtlich einer Klangrelevanz zielführend.

Messungen

Seitdem ich das Thema Akku Versorgung des OLDs erstmals angestoßen habe, hat sich anscheinend bei vielen Besitzern der Betrieb mit einer Powerbank durchgesetzt. Daher wird der OLD6000 hier in der ersten Messreihe mit einer Xiaomi 10000mAh Powerbank versorgt.

Xiaomi 10.000mAh PowerBank

Da meine Messungen doch etwas komplexer sind, werde ich nochmal etwas detaillierter auf den Messaufbau eingehen.

Ethernet Gleichtaktstörungen

Auch eine akribisch geführte Beweisführung bzgl. der Resilienz der Stromversorgung des OLD6000 durch Ripple Messungen der Stromspannung kann leider keine Auskunft bzgl. dem, was am Ende relevant ist, nämlich den Gleichtaktstörungen im Ethernet Signal geben.

Um diese Messen zu können, habe ich mir ein Mess-Kabel gebaut, bei dem der Gleichtakt an dem Mittelabgriff einen Transformators gemessen werden kann.

Entwickeltes Messkabel
Schema Messkabel

Hierbei wird innerhalb einen Stromkreises gemessen – nämlich dem des zu testenden Gerät. Die Gleichtaktstörung an dem Mittelabgriff wird wie bei den Ethernet Compliance Tests gegen die Gehäusemasse (die oft auch die Systemmasse bei Switchen ist) gemessen. Allerdings kann kein Mess-Fixture wie beim Compliance Test verwendet werden, da hierzu das zu testende Gerät in Testmodus gesetzt werden müsste, was nur Entwicklern der Hardware möglich ist. Daher wurde das Mess-Kabel entwickelt.

Die Ethernet Compliance Tests geben einen maximalen Wert für die Gleichtaktstörungen von 50mV Peak-Peak vor (Bei 100base TX ist eigentlich überhaupt keine Grenzwert spezifiziert – nur für 10base T und 1000base T). Die Werte, die von mir gemessen wurden, sind teilweise beachtlich höher. Dies hat anscheinend zu einem Anzweifeln meiner Messungen geführt.

Das ganze hat einen einfachen Grund. In den Ethernet Compliance Tests wird die Spannung bei einem Stromfluss über einen 49,9 Ohm Widerstand gemessen. Ich habe bisher nur die Spannung ohne Stromfluss gemessen, da hierdurch die Werte höher sind und sich die Ergebnisse hierdurch besser analysieren und gegeneinander vergleichen lassen.

Ich habe daher in dieser Messreihe einen 49.9 Ohm Widerstand eingeführt, sodass die Werte jetzt mehr mit denen des Compliance Tests verglichen werden können.

Schema Messkabel mit 49,9 Ohm Widerstand

Zusätzlich wurde auf Primärseite, aber auch auf Sekundärseite des OLD6000 die RJ45 Buchse mit der jeweiligen Masse verbunden, da dieser von Hause aus nicht der Fall ist.

Ethernet Gleichtaktstörungen Primärseite

Gleichtaktstörungen Primärseite OLD600 mit Xiaomi PowerBank

Peak-Peak: 42.4mV
RMS: 3,7mV

Ethernet Gleichtaktstörungen Sekundärseite

Gleichtaktstörungen Sekundärseite OLD600 mit Xiaomi PowerBank

Peak-Peak: 71.6mV
RMS: 3,9mV

Bedeutend höhere Peak-Peak Werte, aber auch leicht gestiegener RMS Wert. Bei genauerer Untersuchung der Frequenzen habe ich auch die Frequenz des Schaltreglers der DC-DC Isolierung erkennen können.

Messungen der Störungen beim Empfänger

Normalerweise mache ich am Empfänger Messung der Störungsflüsse, indem die Störungen, die über PE abgeführt und ihren Weg zum Sender suchen, gemessen werden.

Da jedoch mit dem Akku Betrieb solche Stromflüsse nicht realistisch sind, habe ich in dem Empfänger-Switch Störungsstromflüsse in dem Massesystem gemessen um zu schauen, ob die gemachten Erkenntnisse bzgl. der Gleichtaktstörungen auch ohne Stromrückfluss unterschiedliche Auswirkungen auf die Störungen im Empfänger haben.

Der Empfänger Switch ist ein TP Link SG105e. Bei diesen Switch wurden alle Ports, außer Port 2, die Bob Smith Terminierungen durch entfernen der Widerstände eliminiert. Bei der Bob Smith Terminierung wurde der Kondensator, über den die Störungen ins Massesystem des Empfängers gelangen, durch einen 49.9 Ohm Widerstand ersetzt und mit der Differentialsonde der Spannungsunterschied vor dem Widerstand gegen hinter dem Widerstand gemessen. Somit werden Störungsstromflüsse in das Massesystem erfasst.

Wenn Fragen zu dem Messsetup bestehen, kann man mich jederzeit per Mail kontaktieren. Ich freue mich über jegliche Hinweise.

Primärseite OLD6000 – Störungen in der Masse des Empfängers

Primärseite OLD6000 – Störungen im Massesystem des Empfängers

Peak-Peak: 27,8mV
RMS: 1,4mV

Sekundärseite OLD6000 – Störungen in der Masse des Empfängers

Sekundärseite OLD6000 – Störungen im Massesystem des Empfängers (Achtung: geänderte Y-Skalierung)

Peak-Peak: 47,6mV
RMS: 2,0mV

Auch bei diesen Messungen zeigt sich eindeutig, das die Sekundärseite mehr Störungen im Empfänger produziert – auch ohne Möglichkeit des Stromflusses über das Stromnetz.

Ergebnis der Messungen

Messtechnisch ist der Ethernet Port der Primärseite im Akku Betrieb eindeutig der Sekundärseite überlegen. Gründe hierfür wurden schon weiter oben erklärt und sind in dem DC-DC Isolator zu finden.

In der letzten Version des OLD6000 (Die Sammelbestellung im Open-End-Music Forum), die mir nicht vorliegt, wurde anscheinend auf der Sekundärseite ein LDO hinter dem DC-DC Isolator implementiert. In wieweit dieser die Störungen auf der Sekundärseite mindert ist unklar – eliminieren wird er diese nicht. Warum dieser implementiert wurde, nachdem man im Rahmen der Sammelbestellung immer wieder mantrahaft betont hatte, das es keinerlei Optimierungspotential gibt, erschließt sich mir nicht, bzw. zeigt auf, das man sich hier anscheinend doch (berechtigter Weise) unsicher ist.

Auch die akribische Beweisführung durch ständiges Messen der Sekundärstromversorgung mit immer den gleichen leicht fehlerbehafteten Ripple-Messungen im Open-End-Music Forum geben keinerlei Auskunft, was auf der Ethernet Seite passiert. Hätte man das Thema Gleichtaktstörungen wirklich verstanden, würde man wissen, das diese Messungen bzgl. des eigentlichen Problems nur die halbe Wahrheit sind.

Bevor es mit diesen Erkenntnissen zum Hörvergleich ging, habe ich noch eine Vergleichsmessung der Akku-Stromversorgung gemacht.

Vergleich Xiaomi PowerBank vs. LiFePo4 Akku Lösung

Um zu schauen, ob es durch unterschiedliche Akku Versorgung des OLD6000 zu Unterschieden in den Gleichtaktstörungen kommen kann, habe ich Vergleichsmessungen zwischen der schon weiter oben verwendeten Xiaomi PowerBank und meiner Lieblings Akku Lösung – der LiFePo4 Lösung von Ian Canada realisiert. Die Ian Canada Lösung liefert 6.6V. Der LDO auf der Primärseite kann diese Spannung laut Datenblatt verarbeiten, sowie auch der Schaltregler / Zerhackstücker für die DC-DC Isolierung der Sekundärseite.

Vergleich der Störungen im Empfänger

Um es abzukürzen schauen wir uns gleich die Störungen im Empfänger im Vergleich zueinander an.

Primärseite
Primärseite OLD6000 – Störungen im Massesystem des Empfängers mit LiFePo4

Peak-Peak: 26,0mV
RMS: 1,9mV

Vergleich mit Xiaomi Powerbank:

Peak-Peak: 25,6mV
RMS: 2,2mV

Die LiFePo4 Lösung ist auf der Primärseite der Xiaomi PowerBank überlegen.

Sekundärseite
Sekundärseite OLD6000 – Störungen im Massesystem des Empfängers mit LiFePo4

Peak-Peak: 69,6mV
RMS: 3,9mV

Vergleich mit Xiaomi Powerbank:

Peak-Peak: 40mV
RMS: 2,4mV

Auf der Sekundärseite ein anderes Bild. Hier ist die Xiaomi PowerBank der LiFoPo4 Lösung überlegen. Aber woran liegt dies? Anscheinden ist die Sekundärseite auch bei Akku Versorgung nicht immer gleich was die Gleichtaktstörungen angeht. Daher habe ich mich auf die Suche gemacht, woran dies liegen kann.

Einfluss der Eingangs-Spannung auf die Sekundärseite

Schon bei meinen ersten Untersuchungen ist mir aufgefallen, das die Frequenz des Schaltreglers/Zerhackstücker bei verschiedenen Messungen immer leicht variierte. Dies erfolgt anscheinend in Abhängigkeit von der Input-Spannung.

Ich habe daher mal direkt an dem Transformer gemessen – einmal mit der Powerbank mit 5V und dann mit der LiFePo4 Lösung mit 6.6V.

Hier die Ergebnisse:

5V – Xiaomi PowerBank

Frequenz am Transformator der DC-DC Isolation 49,6kHz

Die Frequenz liegt bei der Xiaomi PowerBank bei ca. 49,6 kHz

6,6V – LiFePo4 Ian Canada Lösung

Frequenz am Transformator der DC-DC Isolation 58,829kHz

Die Frequenz liegt bei der LiFePo4 Lösung mit 6,6V bei ca. 58,8 kHz. Zusätzlich hat sich auch die Amplitude erhöht. (Achtung: Y-Skalierung muss mit Faktor 10 multipliziert werden) Also scheint der Schaltregler die Frequenz in Abhängigkeit der Spannung zu verändern und auch die Amplitude. Somit könnten sich auch von Usern berichtete Klangänderungen durch unterschiedliche Powerbanks erklären lassen, da diese bestimmt immer leicht unterschiedliche Spannungen haben. Dies ist aber nur eine erste Vermutung.

Nachtrag vom 26.06.23:
Die Spannung auf der Sekundärseite hat sich nicht geändert und beträgt bei beiden Lösungen 3,24V.

Hörvergleich Primär- vs. Sekundärseite

Bedingt durch die Messergebnisse war ich gespannt, ob sich diese decken mit dem Erhörten. Der OLD6000 wurde von meinem Heimnetzwerk ohne weiter Massnahmen versorgt. Vom OLD6000 ging es dann zu meiner KEF LS50 W Meta, die recht sensibel auf Netzwerk reagiert, mit einem 1m CAT7 Kabel. Hierbei war das Kabel auf OLD6000 Seite isoliert, sodass keine Verbindung zur RJ45 Buchse des OLD6000 bestand.

Getestet wurde mit folgenden Alben:

  • Diana Krall – Live in Paris
  • Johny Cash – American IV: The Man Comes Around
  • Dominique Fils-Aime – Nameless
  • Eb Duet – I’ve Got a Song for You

Bei allen Alben stellte sich auf der Primärseite ein stimmigeres Gesamtbild ein. Die einzelnen Mitglieder der Besetzung bei Diana Krall war stimmiger im Raum und Johny Cash war bei Desperado selbstverständlicher mit seiner Gitarre am Werk und mit seiner Stimmer so intim, sodass sich mein gewohntes Gänsehaut Gefühl einstellte. Diana Krall klang einen Tuck erträglicher ;-). Bei Dominique Fils-Aime Bird war der Bass eine wenig präziser. Die Sekundärseite hatte diesen etwas füllig erscheinen lassen, jedoch auch etwas unpräziser.

Fazit

Wie schon in der Einleitung geschrieben, kann ich nur jedem der einen OLD6000 mit Akku betriebt empfehlen diesen entgegen der eigentlichen Empfehlung bzgl. Sekundär- und Primärseite auszuprobieren. Die beiden Seiten haben definitiv eine unterschiedliche Wirkung auf den Klang. Ob man nun den Klang, der durch mehr Störungen auf der Sekundärseite beeinflusst wird, bevorzugt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Ich bevorzuge die Primärseite.

Auch das die Akku Versorgung einen Einfluss auf die Gleichtaktstörungen der Sekundärseite haben kann, wurde hier in einem ersten Schritt deutlich. Ich selbst setze die Ian Canada LiFePo4 Lösung ein, da sie unter den mir getesteten Lösungen auf der Primärseite die geringsten Störungen produziert und auch noch bzgl. der Ladelogistik sehr komfortabel ist.

Audiophile Grüsse,

Eric

Dieser Beitrag hat 23 Kommentare

  1. Hallo nochmal,

    noch ein Nachtrag bzgl. der Messungen:

    Meine CM Messungen wurden schon immer mit klarem Bezug zur Gehäusemasse, wie auch in den Compliance Test angegeben, realisiert.

    Derjenige, der die Compliance Test versteht, versteht auch, das diese nicht bei einem fertigen Gerät genau so gemacht werden können. Daher habe ich mich hieran auch nur angelehnt.
    Das die Werte nicht mit den Compliance Test Grenzwerten zu vergleichen sind, war von Anfang an klar und auch das die Messwerte nur untereinander verglichen werden können. Die Messungen wurden ohne den 49,9Ohm Widerstand zwischen den Messpunkten gemacht, sodass die Spannung gemessen wurde und nicht indirekt wie bei den Compliance Tests der Stromfluss. Jedoch wurden hierbei zwei in einem Stromkreis “lebende” Potentiale bzgl. der Spannung miteinander verglichen. Nämlich die Gleichtaktstörungen mit der Gehäusemasse. Beim OLD wurde hierzu das RJ45 Buchsengehäuse mit der Systemmasse verbunden, damit nicht ein “in der Luft hängendes” Bezugpotential zur Messung verwendet wurde.

    Auch die Strom-Fluss-Messungen mit dem 49.9Ohm Widerstand, so wie es die Compliance Tests machen, zeigen ebenfalls beim OLD einen bedeutend höheren Wert auf der Sekundärseite als auf der Primärseite.

    Das nun diejenigen, denen diese Ergebnisse nicht gefallen, die Messungen trotz eigentlich besseren Wissens diskreditieren, erinnert mich ehrlich gesagt an die Diskussion bzgl. der Klangwirksamkeit der Clocks und meine Jitter Messungen – es darf nicht sein, was nicht ins Weltbild passt oder den eigenen Standpunkt schwächt.

    Beste Grüsse,

    Eric

  2. Hallo,

    da aktuell an anderer Stelle durch Unverständnis oder bewusste Diskreditierung meine Messwerte wieder in Zweifel gestellt werden zitiere ich mich aus meinem letzten Artikel nochmal selbst:

    “Die Ethernet Compliance Tests geben einen maximalen Wert für die Gleichtaktstörungen von 50mV Peak-Peak vor (Bei 100base TX ist eigentlich überhaupt keine Grenzwert spezifiziert – nur für 10base T und 1000base T). Die Werte, die von mir gemessen wurden, sind teilweise beachtlich höher. Dies hat anscheinend zu einem Anzweifeln meiner Messungen geführt.

    Das ganze hat einen einfachen Grund. In den Ethernet Compliance Tests wird die Spannung bei einem Stromfluss über einen 49,9 Ohm Widerstand gemessen. Ich habe bisher nur die Spannung ohne Stromfluss gemessen, da hierdurch die Werte höher sind und sich die Ergebnisse hierdurch besser analysieren und gegeneinander vergleichen lassen.

    Ich habe daher in dieser Messreihe einen 49.9 Ohm Widerstand eingeführt, sodass die Werte jetzt mehr mit denen des Compliance Tests verglichen werden können.”

    Beste Grüsse,

    Eric

  3. Max

    Hallo Eric,

    die Ursache wird wie so häufig eine Gemengelage aus verschiedenen Themen sein,
    der Ripple der Powerbank und das Spektrum des Ripple unter der jeweiligen Last,
    die Höhe der Spannung die das PWM des flyback beeinflusst und das resultierende Noise und
    Gleichtaktstörungen und so weiter, wir wissen vermutlich nicht alles 😉

    Vieles davon ist bei WLAN anders, wieviel wissen wir nicht, ich bin gespannt
    an welcher Lösung Du dran bist und ob sie klanglich besser als der OLD sein wird.

    Grüße
    Max

  4. Moin Max,

    ja, das mit WLAN ist spannend und die aktuellen Ergebnisse sind messtechnisch aber auch klanglich vielversprechend.

    Die Gleichtaktstörungen reduzieren sich definitiv bei Reduktion der Versorgungsspannung des OLD6000. Ich denke, das hierdurch auch die Klangunterschiede von verschiedenen Power-Banks begründet sein könnten.

    Ich verfolge ja auch die aktuellen Diskussionen in den Foren weiter mit. Ich werde jedoch, damit man meine Ergebnisse nicht fehlinterpretiert, eine Zusammenfassung hiervon nochmal einstellen, damit dies nicht missverstanden zur weiteren Diskreditierung verwendet werden kann.

    Auch das ganze Gerede über Korrektheit von Messungen, was ja hauptsächtlich immer von denen begonnen wird, denen die Ergebnisse gerade nicht mehr in den Kram passen, ist augenfällig.

    Allerdings verbietet es mir die Höflichkeit, mich zu dem Sachverhalt weiter zu äußern, das die jetzt opportunistisch in Zweifel gestellten Messungen über ein Jahr hinsichtlich des Messaufbaus abgestimmt wurden, protegiert wurden, weil sie dem OEM Unterforum ein Jahr Zulauf beschert haben und ohne die und deren Hintergrund es letztendlich überhaupt keinen Foren ODL6000 oder ferritierte LAN Kabel geben würde und man sich im Forum weiter über Ferrit Stromkabel streiten würde, genauso wie zu dem Sachverhalt, das die inzwischen im OEM Forum gemachten Messungen bzgl. Ethernet nur gemacht werden, um Aussagen zu beweisen, bzw. Recht zu behalten und nicht, um neue Erkenntnisse zu erlangen (dazu müsste man dann nämlich akzeptieren, dass man noch nicht alles weiß).

    Beste Grüsse,
    Eric

  5. Max

    Hallo Eric,

    bin gespannt was Du zu WLAN herausfinden wirst, sowohl Messungen als auch per Gehör.

    Ich habe gerade mal im OLD die Spikes auf der Sekundärseite bei 5V und 4,5V gemessen.
    Der Unterschied ist gering, aber wenn das Reduzieren auch die Gleichtaktstörungen reduziert
    ist das ja schon was.

    Grüße
    Max

  6. Max

    Hallo Eric,

    spannend, Gleichtaktstörungen sollten bei WLAN mit Akkuversorgung kaum auftreten.
    Dafür hast Du vermutlich andere Themen, WLAN Funk Einstrahlung… ?

    Gruß
    Max

    1. Hallo Max,

      das mit der WLAN Einstrahlung bin ich am Testen bzw. Messen. Grundsätzlich ist das aber die einfachste Lösung um komplett zu isolieren. Bei allen anderen Lösungen hast Du immer mit Kopplungen zu kämpfen. Prinzipiell ist ja ein LAN Isolator auch eine galvanische Trennung – wie man aber inzwischen weiß, kommt da aber über Kopplung noch einiges an Störungen rüber, bzw. produzieren die Teile auch selbst Störungen. Ich sehe hier gewisse parallelen zum OLD6000. Als der DELOCK LAN Isolator im Gespräch war, hat man auch aus der Theorie heraus gesagt “Transformer – galvanisch isoliert, super, das ist die Lösung – Produkt des Jahres”. Allerdings liegt das Teil bei den meisten inzwischen in der Schublade.

      BG,
      Eric

  7. Max

    Hallo Eric,

    Danke für das schnelle ausprobieren.
    Um wieviel sinkt die Gleichtaktstörung durch die Reduzierung der Eingangsspannung von 5V auf 4,5V?
    Leider wird bei unter 5V der Headroom für den Linearregler auf der Primärseite kleiner,
    so dass hier auch ein Nachteil entstehen dürfte.

    Das Interpretieren der Gleichtaktstörung am FlyBack fällt mir schwerer,
    wie kommt dieses Muster (jeweils zwei starke Störungen gefolgt von einer kleineren Störung) zu Stande ?
    Was kommt woher ?

    Grüße
    Max

    1. Hallo Max,

      das Verhältnis 4,5V zu 5V müsste ich nochmal anschauen – wie gesagt bin ich aktuell dabei eine wirklich komplett Isolierte Lösungen mit WLAN und Akkubetrieb zu untersuchen – da gibt es dann keine Probleme mit Fly Back Konvertern 😉

      Die Muster, die Du siehst, sind Ergebnis der Persistenz Messung. D.H. die Muster treten nicht gleichzeitig auf, sonder zeitlich versetzt. Woher diese unterschiedlichen Stärken kommen ist mir nicht klar – eventuell muss man hierzu den Schaltregler des Fly Back Konverters genauer untersuchen.

      Beste Grüsse,
      Eric

  8. Max

    Hallo Eric,

    “genau – das wollte ich Mal mit dem Peaktech 6080 ausprobieren und schauen, was such da tut.”

    gibt es schon neue Erkenntnisse dazu ?

    Ich kann für Powerbank Versorgung und von einigen Modifikationsversuchen auf der Sekundärseite berichten.
    Ohne Modifikation(en) würde ich Primärseite bevorzugen.
    Die Primärseite ist aber durch die Rückwirkung des FlyBack-Converter alles andere als sauber.
    Schafft man es die Stromversorgung der Sekundärseite sauberer zu bekommen als die der Primärseite,
    dann bevorzuge ich die Sekundärseite.
    Bei mir liegt bisher also immer die sauberere Seite vorne.

    Gruß
    Max

    1. Hallo Max,

      ich habe das mit dem Peaktech Netzteil noch nicht gemacht, da ich aktuell ein anderes Projekt, von dem ich demnächst berichten werde, vorantreibe.

      Schön zu hören, das Du auch im unmodifizierten Zustand die Primärseite bevorzugst – das deckt sich ja mit meiner, aber auch von anderen gemachten Erfahrungen.

      Ich habe mal in Anlehnung an diese Empfehlung zur Messung der Gleichtaktstörungen von dem Fly-Back Konverter gemessen: https://calex.com/pdf/8common_noise.pdf

      Hier die Ergebnisse mit einem 50Ohm Widerstand zwischen Masse Primär und Masse Sekundär:


      Gemessen wurde mit aktiver Differentialsonde. Auch hier die sehr starken Spitzen in der Frequenz des Schaltreglers. Diese dürften auch durch den LDO in der “neuen” Version nicht gross gemindert werden und sich weiterhin im Gleichtakt des Ethernet Signals befinden – sieht man aber nicht, wenn man nur Spannungs-Ripple misst und das Thema Gleichtakt nicht versteht oder verstehen will, damit man andere Leute und deren Messungen diskreditieren kann.🤡

      Würde mich interessieren, wie hier andere DC-DC Converter abschneiden – Messungen oder Angaben hierzu fehlen ja.

      Beste Grüsse,
      Eric

    2. Hallo Max,

      soeben habe ich doch Mal kurz mit dem Peaktech verschiedene Spannungen zwischen 4.5 – 6.5V auf den OLD6000 gegeben. Auf der Primärseite gibt es da keine großen Änderungen. Auf der Sekundärseite sind die Störungen durch den Ethernet Gleichtakt im Empfänger am geringsten bei 4.5V.
      Jetzt könnte man ja Mal bei den Nutzern, die die Sekundärseite bevorzugen mit 6.6V testen, ob ihnen der OLD6000 dann noch besser gefällt und hätte dann einen Beleg für den Grund.
      Update:
      M.E. wird die Stärke der Störung der Sekundärseite, wenn mit Akku betrieben, fast ausschließlich durch die Spannung bestimmt. Bei einer höheren Spannung ergibt sich ein höheres Störungs-Level. Wenn jetzt jemand die höhere Spannung beim Betrieb mit Sekundärseite zum Streamer bevorzugt, dann ist dieser Klangunterschied m.E. dem “Mehr” an Störungen geschuldet. Auch in Anbetracht, das die Klangverbesserungen durch externe Clocks noch nicht gelöst sind und eventuell hierbei auch Störungen im Spiel sind, bin ich jedenfalls der Meinung das hier das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist.

      BG,
      Eric

  9. Hallo zusammen,

    Horst-Dieter hat im Aktives-Hören Forum seine Klangeindrücke bei verschiedenen Positionen des OLD6000 im Netzwerk zusammengefasst: https://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?t=14276

    Hierbei wurde auch ein Vergleich von Primär- zu Sekundärseite gemacht.
    Meine Empfehlung die Primärseite zum Streamer einzusetzen versteht sich nur bei einem Einsatz einer PowerBank, sodass auch die Primärseite wie die Sekundärseite komplett vom Stromnetz entkoppelt ist.

    Horst-Dieter setzt keine Akkulösung oder Powerbank ein, sondern ein Sbooster Schutzklasse I Netzteil, sodass hierdurch auf der Primärseite Stromflüsse der Störungen über das Stromnetzwerk möglich sind und sich hierdurch seine Klangeindrücke erklären lassen.

    Beste Grüsse,

    Eric

  10. Max

    Hallo Eric,
    die parasitäre Kapazität, die die Störungen auf die Sekundärseite überträgt, dürfte durch Übertrager/Layout etc. definiert sein, aber unabhängig von der Eingangsspannung sein.
    Will wann diese Grundlegen reduzieren müsste man Mittel wie Stephan ergreifen.
    Will man das vorhandene best möglich ausnutzen und weitere Erkenntnisse gewinnen hätte ich eine
    Idee/Vorschlag:
    Je nach Frequenz und Frequenzzusammensetzung (Spektrum) überträgt die parasitäre Kapazität mehr oder auch weniger Störungen auf die Sekundärseite. Hast Du mit Deinen Messungen mit Akku und Powerbank im Prinzip schon gezeigt. Die Frequenz und Frequenzzusammensetzung (Spektrum) hängt aber von der Eingangsspannung ab.
    Wo ist das Optimum der Versorgungsspannung für möglichst wenig Störungen auf der Sekundärseite ?
    Jetzt kann man sich den Effekt zu nutze machen.
    Du nimmst ein reglerbares Netzteil und testest Spannungen zwischen 4,5V und 7V und misst dabei die Störungen auf der Sekundärseite und es sollte ein Optimum zu finden sein.

    Gruß
    Max

    1. Hallo Max,

      genau – das wollte ich Mal mit dem Peaktech 6080 ausprobieren und schauen, was such da tut.
      Mal sehen, wann ich dazu komme – ich werde hier auf diesem Kanal berichten.

      Beste Grüße,
      Eric

  11. Hubert

    Hallo Eric

    In meinem Setup kann ich deine Hörerfahrung nachvollziehen.
    Gehe ich von der Primärseite mit einem 1 M QED ferritierten Netzwerkkabel zu meinem Streamer/DAC, wird die Musik etwas leiser und die “Grundlinie” rückt etwas von mir weg. Gleichzeitig wird aber die räumliche Tiefe vergrößert. Zudem wird der Bass konturierter und reicht tiefer. Insgesamt erscheint mir diese Darbietung realistischer.
    Diese Erfahrung mache ich mit einer sehr großen 24000 mAh Powerbank von Anker, aber auch mit einem 5V 4A LNT von Sunny hinter einem Puritan 1512.

    Beste Grüße
    Hubert

    1. Hallo Hubert,

      schön Dich hier anzutreffen.
      Vielen Dank für die Schilderung, die sich ja auch mit den Messungen decken.
      Interessant, das dies auch mit dem LNT so ist – spricht für das Netzteil von Sunny.

      Beste Grüsse,

      Eric

  12. Stephan

    Hallo Eric und Max

    Also mit der Zerhacker-Frequenz finde ich schon sehr logisch. Der DC-DC Wandler bestimmt die Höhe der Spannung über die Frequenz. Will ich also 5V out haben, und komme mit 5V rein, habe ich meinetwegen die 50 khz. Komme ich jedoch mit übertrieben 10V rein, würden auch 10V raus kommen. So muss er die Frequenz erhöhen, um auf 5V zu landen.
    Klangunterschiede der beiden LAN Ausgänge kann ich zu 100% bestätigen. Sehr auffällig wird es, wenn man nur auf der rechten Seite den bereits verbauten Regler gegen einen Ultra-Low-Noise austauscht, und alles andere so belässt. Dann klingt die rechte Seite wie von Eric beschrieben kraftvoller, körperhafter, stabiler. Und einen Tick weniger räumlich, was man aber z.B mit 1-2 Zusatzkondensatoren wie Würth ATHT ausgleichen kann.

    Gruß
    Stephan

    1. Hallo Stephan,

      wie schon geschrieben, ist das Thema Schaltregler für mich Neuland und wird aktuell nur behandelt, wegen der Ursachenforschung der unterschiedlichen Störungslevel. Aber auch bei der 6.6V Input Spannung ergibt sich auf der Sekundärseite die 3.3V – muss das aber nochmal nachmessen.

      Bin gespannt, ob andere OLD6000 User mit Akku Betrieb auch diesen Unterschied hören und die Primärseite bevorzugen und dies hier kommentieren – eigentlich ist dies schnell gemacht und auch eindeutig. Aber sehr wahrscheinlich hält man sich zurück, da man vor den Konsequenzen der Blasphemie Angst hat.

      BG,
      Eric

      1. Nachtrag:
        Bei beiden Lösungen beträgt die Spannung auf der Sekundärseite 3,24V – egal ob 5V oder 6.6V Versorgung auf der Primärseite.

  13. Max

    Hi Eric, wau toller Betrag, vielen Dank. Mir sind viele Dinge aufgefallen, z.b. “Frequenz am Transformator” nicht nur diese hat sich geändert ( hätte allerdings einen anderen Zusammenhang erwartet ) viel entscheidender dürfte das deutlich geänderte Tastverhältnis … und das damit geänderte Spektrum sein … Gruß Max

    1. Hallo Max,
      bzgl. des Tastgrads müsste man genauer untersuchen. Ich habe mit den Schaltreglern eigentlich noch keinerlei Erfahrung, sondern bin nur bei der Ursachenforschung der unterschiedlichen Störungslevel darauf gestoßen.
      Beste Grüsse,
      Eric

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