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Nochmal hallo,
ich habe in diesem Setup auch nochmal den Delock LAN Isolator gemessen, da dieser ja aktuell anscheinend wieder durchs Dorf getrieben wird.
Zuerst habe ich mir das ganze angehört. In meinem Setup direkt an den Ausgang des WR902AC und dahinter dann das komplett ferritierte LAN Kabel zur LS50 WII.
Das Ergebnis war wie schon zuvor bei meinen alten Versuchen, eine höhere Räumlichkeit, die schon etwas unnatürliches haben kann.
Jetzt die Messergebnisse im Messaufbau als FFT 0 – 250MHz:
Pink: ohne Delock Isolator
Blau: mit Delock Isolator
Man sieht hier sehr schön, dass der Delock einiges an Störungen hinzufügt. Da dies entsprechend dem Frequenzspektrum des 100base TX Ethernet Signals passiert, ist auch klar, wo diese Störungen herkommen – nämlich durch Modenkonvertierung. Diese kann man nur Erfassen, wenn im Betrieb gemessen wird. Macht man Messungen, ohne dass wirklich Signale gesendet werden, sieht die Welt vielleicht in Ordnung aus – spiegelt jedoch nicht die Realität wieder.
Hier zur Überprüfung das Frequenzspektrum mit dem TinySA Ultra auch 0-250MHz
Gleiches Ergebnis (jedoch mit geringerer Y-Skalierung).
Dass die Störungen durch Modenkonvertierung entstehen, lässt sich auch am Differentialsignal ableiten.
Hier eine Messung des Differentialsignals im gleichen Setup ohne Isolator mit schönem Eye-Pattern:
Und nochmal mit Isolator mit erhöhtem Jitter, aber auch höherem Amplituden-Noise:
Was bei den Isolatoren noch hinzu kommt, sind m.E. Reflexionen die in das Gerät zurück wirken und hierdurch nochmal das Störungslevel erhöhen. Dies wird in dem aktuellen Setup noch nicht erfasst – ich versuche eine Lösung hierfür zu finden. Der Streamer sendet ja auch permanent Signale. Da der LAN Isolator in der Regel keinerlei Terminierung hat und m.E. auch bzgl. Impedanz der Signalpfade alles andere als 100Ohm hat, entstehen Reflexionen, die in den Streamer wirken. Eventuell ist hierin auch der Effekt erklärbar, den viele Berichten, das der Isolator direkt vor den Gerät (Streamer) stärker wirkt, als weiter weg (hierdurch können sich Reflexionen etwas ausbalancieren).
Wenn ich mir die Schaltung auch anschaue, frage ich mich, was denn der Isolator machen kann, das es zu einer solchen Klangänderung kommen kann. Beim WR902AC ist Bob Smith Terminierung aufgehoben, sodass es auch ohne Isolator zu keinen direkten Störungsflüssen unter den Adernpaaren kommen kann. Der WR902AC wird mit Akku betrieben und ist somit auch komplett isoliert, sodass es zu keinen Stromflüssen über PE kommen kann, die der Isolator unterbinden könnte. 50Hz Störungen, die der Isolator ja nachweislich gut reduziert, existieren hier nicht. Eine Verbindung per Schirm besteht nicht, die der Isolator aufheben würde.
Sounding über HF bleibt weiterhin eine Möglichkeit.
Beste Grüsse,
Eric