Startseite Foren Forum Drosselkabel Antwort auf: Drosselkabel

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Eric
Administrator

    Hallo zusammen,

    ich möchte mich nochmal bzgl. eines möglichen weiteren Vorgehens zu einem Drosselkabel 3.0 melden.

    Natürlich ist die Verdrosselung von USB auch schon erfolgt, z.B. hier und hier
    Aktuell spielt bei mir auch ein vedrosseltes und vermessenes DC Drosselkabel zwischen Ian Canad LiFePo4 und TP Link. – Aber eins nach dem anderen.

    Hier meine aktuellen Gedanken dazu:

    Status

    Das Drosselkabel V1 und dann V2 hat sich mit seiner Wirkung hauptsächliche auf die auf dem Signalweg selbst entstehenden Störungen (im Gerät oder auch durch das Kabel) konzentriert. Der Ansatz massivst den Frequenzbereich, der durch Modenkonvertierungen verursacht ist, über Mehrfachwicklungen auf Ring oder Klappferit zu bekämpfen, leistet bei beiden Kabeln hervorragende Arbeit und ich sehe hier rein aus messtechnischer Sicht keinen akuten Handlungsbedarf. Die gewählten Ferrite und auch die Wicklungszahl scheinen zu passen. Zur Info: Ich habe hierzu auch Gespräche mit Amidon geführt, die mir auch bestätigt haben, das die wirkliche Wirkung nur durch Messen mit den realen Störungen ermittelt werden kann und alles andere nur Pi + Daumen Rechnungen sind, da es hier doch zu viele Wechselwirkungen gibt. Wer hier Zweifel hat, das die Anzahl der Wicklungen und die Ferrite nicht für diesen Frequenzbereich der Störungen geeignet sind oder “schmalbandige Buckelwirkungen” entstehen, soll besser eine Religion oder Sekte gründen, denn das nennt man dann Glauben und nicht Wissen.

    Bei Drosselkabel V1 und V2 konnte auch keinerlei negative Auswirkung durch Modenkonvertierung aufgrund von Knicken oder zu engem Radius gemessen werden. Auch hier sollten sich Zweifler um eine Sektengründung kümmern.
    Die Ergebnisse, die sich so erzielen lassen, können mit einer Kaskadierung selbst mit einer Vollbestückung das Ethernet Kabels mit Ferriten nicht erreicht werden (Grund hierfür habe ich in meinem Artikel erklärt) – somit ist die Aufgabe zuerst mal für mich erfolgreich gelöst.

    Einsatz von LF Ferriten

    Jetzt kommt aber bei Torben und auch bei Max die Meldungen, dass sich der Einsatz von LF Ferriten (ergänzend oder alternativ) positiv auf den Klang auswirkt. Wie kann dies sein?

    Ich selbst habe in meinen Messungen immer komplett mit Akku-/Batteriebetrieb (ohne Schaltregler) gearbeitet. Somit sind bei mir in meinem Hör-Setup aber auch dem Mess-Setup keine Störungen durch Schaltnetzteile oder auch Schaltregler zu finden, die sich ja im niedrigeren Frequenzbereich befinden. Torben setzte beim FMC eine PowerBank ein, die nachweislich auch einiges an Störungen verursachen. Max gibt an, dass er auch eine PowerBank im Einsatz hat. Eventuell liegt hier der Hase begraben.

    Jetzt ist es allerdings so, das diese Art von Störungen ja anderer Natur sind, wie die durch Modenkonvertierungen im Ethernet. Für die Bekämpfung der Ethernet eigenen Störungen, die ja über die gesamte Signalstrecke entstehen können, hilft das Drosselkabel in seine jetzigen Form. Eventuell muss man, falls man noch weitere Störer im System hat, die ihre Störungen über Ethernet weitergeben, dann gezielt mit dem LF-Ferriten ergänzen.

    Um dies zu prüfen, könnte ich ein Messsetup bauen mit einem Schaltnetzteil als Spannungsquelle für das Sender-Gerät, sodass entsprechend Störungen enthalten sind, die dann gezielt bekämpft werden können. Wie

    Ich würde hier entsprechende Ferrite besorgen, aber hierbei auch gerne auf das Angebot von Stephan (und eventuell noch anderen) zukommen.

    Kabelwahl

    Ich habe inzwischen aufwendig 30 Kabel vermessen und miteinander verglichen: https://ethernet-sound.com/draft-messung-von-lan-kabel-part-i/

    Diese wurden mit der reellen Belastung des Kabels mit dem komplexen Ethernet Signals gemacht. Reine Impedanzmessungen oder Messungen ohne Signalbelastungen sind auch hier rein theoretischer Natur und können nicht die gewünschte Aussage geben.

    Obwohl das Messsetup noch nicht perfekt war, hat sich abgezeichnet, dass Kabel mit Schirmung in der Regel geringere Störungen aufzeigen. Und zwar  nicht, weil sie Störungen von Aussen abhalten, sondern wegen anderen, mir noch nicht ganz erschließbaren Mechanismen. Eventuell spielt hier so etwas wie die dielektrische Absorption eine Rolle.
    Zusätzlich zeigte sich auch, dass meist CAT8 Kabel bessere Ergebnisse liefern bzgl. der Störungen. Eventuell könnte dies natürlich auch an den dickeren Adernquerschnitten liegen und eine Wechselwirkung mit den Störungen.

    Das Thema Modenkonvertierung wurde ja von mir schon sehr früh als eine Ursache für die starken Störungen auf Ethernet identifiziert und erklärt, sodass dieses Wissen auch von anderen assimiliert werden konnte. Da mir dieser Sachverhalt natürlich bei der Wicklung klar war, musste man sich bei der Kabelselektion auf “biegsame” Kandidaten konzentrieren – am besten mit Schirmung, was aber nicht so einfach ist. Begonnen hatte ich ja genau aus diesem Grund mit einem biegsamen CAT5 Kabel.

    Auf der Such nach einem geeigneten Kandidaten hatte mir auch Stefan @steklo einige Kabel zur Verfügung gestellt – meist Slim Kabel. Bei den Messungen dieser und anderer Kandidaten hat dann das Slim CAT6 Kabel am besten abgeschnitten. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an @steklo!!!

    Jetzt kann es natürlich sein, das andere Kabel vielleicht besser aufspielen und eventuell der Effekt der Modenkonvertierung durch Knicke bei der Wicklung nicht so relevant ist. Allerdings hat das “dünnere” Slim CAT6 besser abgeschnitten bei den Messungen als TTL Kabel von Torben. Aber es kann natürlich auch sein, das her persönliche Geschmäcker reinspielen oder auch die Kabel in verschiedenen Setups anders reagieren.

    Ich würde mich daher anbieten, dass mir jeder sein Lieblingskabel mit Rücksendeticket zusendet und ich diese gegeneinander nochmal vermesse.

    Bin gespannt auf Eure Reaktionen!

    Beste Grüsse,

    Eric